DENKMAL-SCHILDER

 Erinnerung an das ehemalige Dorf Witzishofen

Das ehemalige Dorf Witzishofen
Einst befand sich im Wald zwischen Altheim, Unterweiler und Donaustetten auf dem „Käppelesfeld“ das Dorf Witzishofen, das 1266 zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde der Grafen von Kirchberg erwähnt wurde. Das Dorf wird noch im Mittelalter von
seinen Bewohnern verlassen und zur Wüstung. Stehen blieb eine Kirche mit Friedhof, welche 1788 auch abgebrochen wurde.

Die ehemalige Pfarrkirche St. Nikolaus in Witzishofen:
  • 1275 wird eine Pfarrstelle in Witzishofen genannt.
  • 1463 schenken die Grafen Konrad und Eberhard von Kirchberg das Patronatsrecht über ihre Kirche in Witzishofen dem Benediktinerkloster Wiblingen.
  • 1470 Verlegung des Pfarrsitzes nach Staig.
  • 1472 Witzishofen hat keine Bewohner mehr.
  • 1493 am 1. November wird die Pfarrkirche von Witzishofen mit dem Friedhof durch Weihbischof Daniel von Konstanz neu geweiht. Kirchenpatron ist St. Nikolaus
  • In späterer Zeit wird die Kirche nur noch als Kapelle genutzt, die zur Pfarrei Staig gehört.
  • 1723 lässt Modestus I., Abt des Klosters Wiblingen, die Nikolauskapelle zu Witzishofen neu gestalten. Das Langhaus ist innen ca. 8,60 m lang und 4,30 m breit, der kleine Chor ca. 2,85 m lang und 3,15 m breit.
  • Vermutlich war am Westgiebel ein Dachreiter – Höhe bis zum Dachfirst ca. 16 m. Die Kapelle ist vergleichbar mit der St. Leonhard-Kapelle in Beutelreusch.
  • Die Nikolauskapelle ist das Ziel von Wallfahrten.
  • Großen Zulauf hat die Pferdesegnung am Festtag des Kirchenpatrons.
  • 1788 muss das Kloster Wiblingen im Zuge der Reformen Kaiser Josephs II. die Nikolauskapelle abbrechen lassen. Zwei Holzplastiken werden nach Staig in die Pfarrkirche gebracht. Die
  • übrige Ausstattung wird vermutlich in die Kapelle St. Helena in Altheim und nach Wiblingen überführt.
  • Mauersteine und Dachziegel werden verkauft.
  • Heute erinnert auch noch der Flurname Käppelesfeld an die abgerissene Kapelle.
Infostelen als Erinnerung
Anfang April 2018 haben die Mitglieder des Fördervereins auf der Lichtung im Wald mit dem Flurnamen Käppelesfeld eine Infostele aufgestellt. Auf einer Karte ist der vermutete Standort der Kapelle eingezeichnet. Die Stele befindet sich westlich des Wanderparkplatzes an der Landstraße L 1242 zwischen Unterweiler und Altheim.
Eine weitere Stele wurde auf der Donaustetter Seite des Waldes errichtet.


 Gedenkstein für die Wiblinger Marienkapelle

Er ist aufgestellt und mit einer Informationstafel versehen – der Gedenkstein aus Kalkquadern, die von der ehemaligen Maria-Einsiedeln-Kapelle stammen.

1811 hatte man die Kapelle abgerissen und die Kalksteine verkauft. Über 200 Jahre dienten sie als Baumaterial im Ökonomiegebäude des Staiger-Hofes am Pranger. Beim Abriss der
Scheune kamen sie zutage und wurden als Kalkquader der ehemaligen Marienkapelle identifiziert.
Der Förderkreis zur Erhaltung der Wiblinger Kapellen, Flurkreuze, Bildstöcke und Kleindenkmale hat die Quader in der Nähe des ehemaligen Standortes der Kapelle über dem Binsenweiher zu einer kleinen Gedenkmauer zusammengefügt. Eine Informations- und Bildtafel wurde nach einem alten Wiblinger Stich angefertigt und zeigt die gesamte Klosteranlage von 1681 mit der neu erbauten Marienkapelle: In einem feierlichen Festzug wird die Madonna von Einsiedeln am 20. Juli 1681 aus der Wiblinger Nikolauskapelle in die Marienkirche überführt.

Ein Spaziergang zum Gedenkstein lohnt sich
Für den Gedenkstein hat der Wiblinger Christoph Raiber ein Stück seines Grundstücks südlich vom Schützenvereinshaus Hubertus zur Verfügung gestellt. Wer vom Schützenheim bergan auf asphaltiertem Weg in Richtung Unterkirchberg geht, kommt nach 40 Metern am Gedenkstein vorbei, der links vom Weg aufgemauert wurde.
Wer von der Hauptstraße nach Unterkirchberg her kommt, biegt gleich nach dem Ortsende von Wiblingen nach links ab in Richtung Kleingartenanlage, Schützenheim, Tennisanlage und Albvereinshäusle. Am Ende des asphaltierten Weges nach links abbiegen, dann steht 20 Meter weiter rechter Hand der Gedenkstein.
Ein Spaziergang zum Gedenkstein lohnt sich, denn die alte Ansicht vom Klosterdorf Wiblingen mit Klosteranlage und Marienkapelle ist allemal des Ansehens wert.


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