PROJEKTE

JOHANNES NEPOMUK-Kapelle

An der Weihungsbrücke verlief in früheren Jahren ein Fahrweg bis an die Iller, die nur über eine  nicht immer passierbare Furt überquert werden konnte. Dieser Weg war damals die kürzeste,direkte Verbindung nach Ulm. Die an der Weihungsbrücke stehende Kapelle stammt aus der  Zeit von 1743 und beherbergt eine Statue des als Brückenheiligen verehrten St. Johannes  Nepomuk.

Der in die Jahre gekommenen und durch den Straßenverkehr stark in Mitleidenschaft gezogenen  Kapelle drohte der totale Zerfall. Um das zu verhindern, entschlossen sich Wiblinger Bürger,  einen Förderkreis zur Erhaltung des Bauwerks zu gründen.

Die Aufgaben waren zahlreich, vielfältig und groß: Eigentümerfrage und Zuständigkeiten muss-ten geklärt werden. Eine Standortanalyse ergab, dass sich die Restaurierung nur lohne, wenn  die Kapelle versetzt würde.

In vielen Gesprächen mit der Stadt Ulm, Eigentümern, Spezialfirmen und Sponsoren konnte
der Förderkreis bewirken, dass dies geschah. Erst danach begann die eigentliche Restaurierung, die der Förderkreis selbst durchführte: Außenputz, Mauerwerk, Dachziegel, Fußboden, die  Statue selbst – Vieles musste restauriert oder adäquat ersetzt werden. Mehr als 500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit verwendete der Kreis auf das Projekt.

Jetzt leuchtet die Kapelle dem Vorbeikommenden freundlich entgegen. Am 16. Mai 2015,dem Namenstag des Hl. Johannes Nepomuk, wurde die Kapelle, unter zahlreicher Beteiligung der Wiblinger Bürgerschaft und unter Mitwirkung von Herrn Dekan Ulrich Kloos, eingeweiht.

Bildeichkapelle

Diese Kapelle steht an der alten Straße von Wiblingen nach Gögglingen, an einer Stelle, an der im 16. Jahrhundert eine Eiche stand. An der Eiche war ein Marienbild befestigt - daher der Name Bildeich-Kapelle. Das in der Kapelle hängende Tafelbild von 1802 war dringend restaurierungsbedürftig. Dank einer großzügigen Spende konnte der Förderkreis im Jahr 2013 die Restaurierung in Auftrag geben und das Bild, jetzt mit Glas gesichert, wieder einsetzen.


Dreifaltigkeits-Kapelle

Bis ins Jahr 1906 stand an dieser Stelle ein Bildstöcklein. Dieses wurde vom Blitz zerstört. Die Wiblinger Bürgerschaft sammelte Spenden und ließ an dieser Stelle eine Kapelle in Backsteinbau-weise errichten.



Fischerhauserkapelle

Fischerhausen war ein zum Kloster Wiblingen gehörender Weiler an der Donau. 1647, kurz vor Ende des 30-jährigen Krieges wurden die Gebäude teilweise zerstört, 1660 die letzten Reste abgetragen. Der Fischerhauserweg und die Kapelle erinnern an diesen Ort. Das Bild in der Kapelle wurde durch Vandalismus immer wieder zerstört. Mitglieder des Förderkreises haben das Bildnis geborgen, es hängt heute restauriert im Wiblinger Klostermuseum. Als Ersatz konnte der Förderkreis eine Holzplastik „Christus in der Ruh“ einsetzen.


Hardt-Kreuz

Das Hardt-Kreuz steht an der Weggabelung der Wiblinger Hardt-Feldwege östlich der Unterweilerstraße zwischen Wiblingen und dem Gehöft Ziegelhütte.


Von diesem Flurkreuz, aus dem Jahre 1788, ist nur noch der originale Kalksteinsockel erhalten geblieben. Das neu angebrachte Metallkreuz, eine Nachbildung des ursprünglichen Kreuzes, wurde im Jahre 2012 vom Förderkreis zur Erhaltung der Wiblinger Kapellen eingesetzt. Diese Aktion war möglich dank einiger Wiblinger Sponsoren. 

Das gestiftete, neue Metallkreuz trägt das eingravierte vergoldete Doppelkreuz-Wappen der Klosterkirche, das zugleich das Logo des Förderkreises ist. Im Kreuzstamm ist die Jahreszahl 2012 zu lesen.

Der Kalksteinsockel enthält die Inschrift:  

M für Monasterium und W für Wiblingen sowie die Jahreszahl 1788.



Gründung eines Museumsvereins Wiblingen

Der Förderkreis zur Erhaltung der Wiblinger Kapellen, Flurkreuze, Bildstöcke und Kleindenkmale e. V. möchte die Initialzündung geben zur Gründung eines Museumsvereins mit dem Ziel der Einrichtung eines Museums für Wiblingen.

Die Mitglieder des Förderkreises sehen die Notwendigkeit der Bewahrung der Geschichte des Ortes Wiblingen abseits vom Kloster. Eingemeindete Orte wurden bisher historisch nicht berücksichtigt und haben dadurch einen Verlust an kultureller Struktur. Ein Ort ohne kulturelles Gedächtnis ist ein Ort ohne Identität und wird damit zum Spielball von Manipulationen. Es existiert dann keine Erinnerung mehr an den ursprünglichen Ort – und ein Ort, der kein Gedächtnis mehr hat, hat auch keinen sozialen Zusammenhalt.
Es gibt ein natürliches Bedürfnis eines jeden Menschen nach Heimat und Wissen um den Ort, an dem man lebt. Wiblingen braucht einen Raum, in dem die Geschichte aufbewahrt wird.

Es gibt so viele Dinge, die wichtig sind und dokumentiert werden sollten, etwa: wie viele Bauern gab es früher mal und wie viele gibt es heute? Wie verlief die landwirtschaftliche Entwicklung? Wo finden sich Unterlagen zur Schulgeschichte? Wann gab es fließend Wasser in den Häusern, Kanalisation, Strom, Telefon? Welche politischen Organisationen gab es? Wann gründeten sich Vereine? Zu erhalten sind ebenso die Sagen und Erzählungen von Wiblingen.

Für all diese Themenbereiche sind Familienchroniken und private Sammlungen wichtige Quellen. Auch die Unterlagen der Geschäfte am Ort bieten viele Hinweise ebenso Feuerschutzunterlagen, weil darin jedes Haus erwähnt wird.

Eine Menge Arbeit, die es hier zu bewältigen gibt, bei der auch Schulen eingebunden werden können als Beitrag zur Integration durch Kulturarbeit. Aller Anfang ist schwer; man muss in kleinen Schritten beginnen.

Alle interessierten Bürger in Wiblingen und dem Ulmer Süden, die gern bei der Gründung eines Museumsvereins für Wiblingen mitmachen möchten, sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen bei Ulrike Häufele, Telefon (07305) 79 61 / Peter Rau, Telefon (0731) 4 52 84 / Franz Barth, Telefon (0731) 4 38 49.

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